Wenn man sich im Winter auf dem Wanderweg des Inselmeeres bewegt, lohnt es sich, nach dem Judasohr Ausschau zu halten, einem sehr charakteristischen Pilz, der vor allem auf alten Holunderbüschen wächst. Das Judasohr ist essbar, und mit seiner besonderen Lebensart und seinem typischen Aussehen ist es ein Pilz, den man ruhig pflücken kann.
Beim Geschmack scheiden sich die Geister, wenn er denn nach etwas schmeckt, die Konsistenz ist aber völlig einzigartig und in der asiatischen Küche sehr beliebt. Das Judasohr ist mit den schwarzen Pilzen verwandt, die man in asiatischen Tierfkühl-Gemüsemischungen aus dem Supermarkt findet, und ähnelt diesen.
Er macht sich sehr gut in Frühlingsrollen, Wokgerichten, Suppen etc. Er ist auch leicht zu trocknen und muss vor der Verarbeitung nur wieder eingeweicht werden, damit er so gut wie frisch ist.
Der Legende nach bereute Judas, nachdem er Jesus verraten hatte, seine Tat und ging hinaus, um sich in einem Fliederbusch zu erhängen. Wenn man weiß, wie leicht ein Ast eines Fliederbusches bricht, kann man sich vorstellen, dass Judas’ Vorhaben nicht von Erfolg gekrönt war. Dort, wo sein Ohr auf den Busch traf, wuchs fortan der Pilz und soll bis in alle Ewigkeit an seinen Verrat erinnern.