Auf den Spuren eines Liebesdramas
Als Hedvig Jensen 1867 geboren wurde, konnte niemand ahnen, dass sie nur 21 Jahre alt wird und als tragische Liebende in die Annalen eingehen sollte. Doch genauso kam es! Die junge Seiltänzerin mit dem Künstlernamen Elvira Madigan verliebte sich vor über 130 Jahren in den viele Jahre älteren schwedischen Dragoner leutnant Sixten Sparre, der verheiratet und 2-facher Vater war. Da es für ihre Liebe aber keine Zukunftsaussichten gab, begingen sie im Wald Nørreskoven Selbstmord. Glücklicherweise enden die wenigsten Liebesgeschichten so tragisch, und dieser dunkle Schatten muss einen heute nicht mehr davon abhalten, die herrliche Natur der Insel Tåsinge zu genießen.
Alte Fachwerkhäuser bei der Kirche von Bregninge künden davon, dass man sich dem Taasinge Museum in Troense nähert. Dort erfährt man mehr über die unglückliche Liebe zwischen der Seiltänzerin Elvira Madigan und Leutnant Sixten Sparre, aber natürlich auch etwas über die Geschichte der Insel Tåsinge. Man kann ferner die einzige Seilerei des Landes betrachten, wo früher Taue für die Werften in Troense und die hier beheimateten Schiffe geschlagen wurden.
Das Schloss Valdemars Slot, das von Nachfahren des Admirals Niels Juel bewohnt wird (Sieger des Seegefechts von 1677 gegen die Schweden in der Bucht von Køge), wird gern für Hochzeitsfeiern und andere festliche Anlässe genutzt. Es geht aber auch bescheidener, denn Besucher des Schlossparks können im Park oder am Strand (Teepavillon) stimmungsvoll Picknick machen. So gestärkt kann man sich auf Erkundungstour durch die 21 Zimmer des Schlosses oder die Ausstellungen in den Nebengebäuden begeben.
Im Wald Nørreskoven erinnert ein Gedenkstein daran, dass Sixten Sparre hier aus Verzweiflung erst seine geliebte Elvira und dann sich selber erschoss. Die beiden Liebenden wurden auf dem Friedhof der Kirche von Landet begraben. Man kann einen Abstecher machen und eine Blume auf Elviras Grab liegen, wie das viele junge Frauen und Bräute traditionsgemäß tun.
Die Naturparadiese Tåsinge Vejle und der Strandwiesenbereich Monnet, die nie kultiviert wurden, bieten vielen Tieren fast das ganze Jahr über ideale Lebensräume. Hier können sie ungestört ihre Jungen aufziehen. Von kleinen, strohgedeckten Hütten und Beobachtungsständen kann man Vögel beobachten. Eine Wanderung durch den Wiesenbereich ist möglich – außer von Mitte März bis Anfang Juli, weil dann Brutzeit ist und die Vögel nicht gestört werden dürfen. Ein Fernglas sollte man unbedingt dabei haben!